Ein Blog rund um die Fotografie, Reisen und die Regensburger Foto Blosn

Mittwoch, 23. Mai 2012

Unterwegs mit der Foto Blos'n - Bauwerksinterpretation

So liebe Freunde der Blosn. Heute gibt es einen kleinen Bericht über unseren Stammtisch am 21. April 2012.
Ja ich weiß, dass das schon gut einen Monat her ist. Es gab dazwischen einiges zu erzählen, wie z.B Kvilda. Und Prag wird auch noch kommen.
Dieser Post wird wohl nur ein Einteiler, denn das Thema Bauwerksinterpretation ist zwar recht ergiebig, aber es geht letztendlich nur um ein Objekt.

Beim Thema Bauwerkinterpretation wurden im Vorfeld einige interessante Gebäude in Regensburg ausgewählt und dann am Satmmtischtag jeweils ein Bauwerk zwei Fotografen zugelost. Die Bauwerke, die zu bearbeiten waren sind:

-Parkhaus am Dachauplatz
-Mode TkMaxx
-Galeria Kaufhof
-Finanzamt Regensburg

Wie man sieht, haben wir nicht die klassischen Postkartenmotive wie Dom, Steinerne Brücke oder eine der zahlreichen Kirchen gewählt. Das war auch gewollt, denn so musste sich der Fotograf mit eher ungewöhnlichen Objekten befassen.

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Mir wurde das Parkhaus am Dachauplatz zugelost. Ich muss sagen, dass ich mit diesem Los sehr zufrieden war, denn in meinen Augen bietet dieses Gebäude eine große Anzahl an Motiven.

Ich arbeitete mich dabei vom obersten Parkdeck langsam in den Keller vor.
Dabei war es mir wichtig neben all den Details auch ein wenig die Umgebung des Parkhauses mit einzubeziehen. Schließlich ist dieser moderne Bau inmitten zahlreicher Baudenkmäler.











Die Tatsache, dass der Dachauplatz ein zentraler Verkehrsknotenpunkt vorallem für Busse ist sollte das folgende Bild zeigen. Es hat mich eine gute halbe Stunde und mehrere Busse gekostet, bis das Bild zu meiner Zufriedenheit entstanden ist. Entweder standen Personen direkt vor der Linse, oder ich war zu spät am Auslöser.
Busse

Ein weiteres Bild, das zwar nicht wirklich viel vom Parkhaus erkennen lässt, welches aber dennoch ein wesentliches Merkmal des Baus zeigt. Durch den, ich sage mal Hasendraht, welcher nahezu die gesamte Fassade ziert kann man so manch interessante Blick erhaschen. Auch wenn viele hierbei von einem Colorkey sprechen, glaube ich, dass es Keines ist. Ein Colorkey ist in meinen Augen ein SW-Bild, bei dem ein Element mit nur einer Farbe eingefärbt wurde. Hier sehe ich mehrere Elemente und auch mehr als nur eine Farbe, nämlich mindestens drei.

Hasendraht
Eigentlich war's das jetzt schon mit der Bauwerksinterpretation. Ich sagte ja es wird ein Einteiler und ich will den Leser nicht unnötig quälen. Jedoch möchte ich noch ein Bild zeigen, weil es mir persönlich sehr gut gefällt. Es ist die Perspektive und diese Tiefe.
Zum meiner Überraschung muss ich feststellen, dass diese Bilder fast ausschließlich wieder mit dem Sigma 8-16mm entstanden sind, wie so oft.
Unerwartete Wendung


So mit diesem Bild möchte ich mich verabschieden. Beim nächsten Mal ist dann Prag dran und das wird bestimmt kein Einteiler.



Bis demnächst...

Markus






Sonntag, 13. Mai 2012

Ausflug nach Kvilda - Teil 4

Hallo liebe Leser,

hier folgt nun der vierte und letzte Teil unseres Besuches im Böhmerwald, genauer gesagt in Kvilda.

Nachdem wir den Fluß Vydra entlang gewandert sind, wollten wir auf den Rückweg zum Hotel noch einen Abstecher zu einem der zahlreichen Hochmoore rundum Kvilda machen. Das nächstgelegene Moor  auf unserem Rückweg ist das kleine Drei Seen Moor in der Nähe der Ortschaft Modrava. Dieses Moor ist nur über einen Wanderweg von ca. 2km Länge zu erreichen. Das Auto muss man dabei in Modrava stehen lassen. Dies hätte aber in unserem Fall bedeutet, dass wir relativ spät zum Abendessen im Hotel sind. Deswegen haben wir uns  für ein anderes Hochmoor, welches relativ einfach mit dem Auto zu erreichen ist entschieden. Dieses nennt sich Chalupská Slat und liegt etwa auf halben Wege zwischen Kvilda und Borová Lada.

Vom Parkplatz erreicht man den Zugang zum Moor in wenigen Minuten und dank der Informationstafeln erfährt man auch Einiges über die Geschichte. Chalupská Slat ist mit ca. 105ha das größte Hochmoor in Böhmen.
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Chalupská Slat


Über einen Holzsteg betritt man das Hochmoor. Während man links kaum durch die Kiefern und Birken die Landschaft sehen kann, so sieht man rechts vom Steg eine durchaus kahle Landschaft mit nur wenig Baumbewuchs. Dieser Teil des Hochmoores wurde bis in die 60er Jahre des 20. Jh. vom Torfabbau geprägt. Dementsprechend hat die Landschaft unter diesem  Raubbau gelitten. Wie man aber auf dem obigen Bild sehen kann, hat die Natur die Landschaft wieder zurückerobert.

Folgt man dem hölzernem Steg, so gelangt man nach ca. 300 Metern zum Moorsee.  Hier nisten im Uferbereich und im Schutze des Dickichts zahlreiche Vögel. Wir konnte aber nur Enten beobachten. Dass das Füttern der Tiere untersagt ist, versteht sich fast von selbst. Bei diesem Verbot geht es nicht nur um die Tatsache, dass die Tiere vom Menschen abhängig werden, sondern vielmehr um die Gefahr, dass fremde Stoffe in das Biotop gelangen und dieses zerstören.

See in Chalupská Slat

Hier und beim Bild oben habe ich die Farbe bewusst weggelassen, denn ersten war das Wetter eher trübe und zweitens finde ich, dass das eher in das triste Bild passt.

So das war's eigentlich schon aus Kvilda. Der Aufmerksame Leser sagt aber Moment! Da war doch noch was mit dem  Krankenhaus. Richtig.
Ich habe ja erwähnt, dass mein Freundin mit einer leichten Blasenentzündung angereist ist. Diese hat sich im Verlauf der Samstages bis zu Krämpfen verschlimmert. Im Hotel hat man uns gesagt, dass es im 18km entfernten Vimperk einen ärtzlichen Notdienst gibt. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass der Dienst bereits im Januar 2011 eingestellt wurde und die Versorgung jetzt vom Krankenhaus in Prachatice übernommen wurde. Anscheinend hat sich das noch nicht überall rumgesprochen. Also auf nach Prachatice. Hier fängt ein kleines Abenteuer an, fasr wie aus einem schlechten Film.
Angekommen im Krankenhaus, mussten wir erst eine Gebühr von 90 Kronen entrichten. Daraufhin wurden wir in die Chirurgische geschickt. Doch plötzlich kam die Empfangsdame und meint, wir sollten doch lieber zur Gynäkologie in den zweiten Stock. Hier mit dem Aufzug angekommen, war den Flur dunkel und leer. Wir klingelten an einer Glastür. Der Schwester habe ich dann klargemacht, dass hier eine Blasenentzündung vorliegt. Der herbeigerufene Arzt war wohl gerade erst wachgeworden. Sein Aussehen erinnerte an Josef Stalin, nur einen Kopf kleiner. Es erwies sich aber hier als besonders schwer ihm klarzumachen, was eigentlich los ist. Seine stotternden Versuche in englischer Sprache etwas in Erfahrung zu bringen sind ebenfalls gescheitert, weil man kaum was verstehen konnte.
Letztendlich bekam meine Freundin ein Antibiotikum gegen die Erreger und Zäpfchen gegen die Schmerzen. Als die Krankenschwester die Kontaktdaten wegen der Bezahlung ins Computersystem aufnehmen wollte, scheiterte sie. Sie hätten seit Freitag ein neues Computersystem und keinerlei Schulung bekommen. Nach mehreren Versuchen wurde eine alte Schreibmaschine aus dem Schrank geholt und die Daten notiert. Aber auch hier gab es mehrere Anläufe alles korrekt zu notieren. Anscheinend ist es für die tschechischen Nachbarn schwierig mit deutschen Umlauten und Straßennamen umzugehen.
Nun das Schmerzmittel hat letztendlich geholfen, den um halb zwei Nachts im Hotel angekommen, waren die Schmerzen deutlich schwächer.

Der Sonntag war verregnet und nach diesem Abenteuer hatten wir nur noch den Wunsch heimzufahren.

Dennoch, wir kommen wieder, denn Kvilda ist ein Ort der Ruhe und das Hotel Sumava Inn ist sehr zu empfehlen. Knappe 60€ pro Person und zwei Nächte ist wirklich günstig.

Bis zum nächsten Beitrag, dann wieder über die Blos'n...

Markus

Mittwoch, 9. Mai 2012

Ausflug nach Kvilda - Teil 3

Hallo liebe Leser,

der letzte Teil von Kvilda ist schon eine Weile her. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich hatte jetzt ein wenig viel um die Ohren und ein Wochenende in Prag war auch noch drin. Dazu wird es demnächst einen eigenen Beitrag geben.

Die ersten zwei Teile von Kvilda befassten sich mit unserem Ausflug in den Böhmerwald im Jahre 2011. Dieser Teil soll unseren Ausflug dorthin aus diesem Jahr kurz behandeln.

Da wir die Moldauquelle schon kennen, haben wir uns diesmal entschieden eine kleine Wanderung von ca. 15km Länge entlang des Flußes Vydra (zu deutsch Fischotter) und seinem Steinmeer zu machen.
Der Weg führt mit dem Auto von Kvilda aus in östliche Richtung in die Ortschaft Modrava. Hier biegen wir nach rechts Richtung Rokyta. Nach wenigen Kilometern durch den Wald, kommt rechterhand ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Hier sollte man das Auto für 60 Kronen/Tag abstellen und die restlichen 200m bis zum Beginn der Wanderroute zu Fuß gehen. Die Weg entlang des Flußes Richtung Cenkova Pila, ein Sägewerk, ist ca. 7,5km lang.

Fluß Vydra

Die Route ist gleichzeitig ein Lehrpfad, der an den verschieden Stationen Information zur Entstehung der Landschaft sowie zur Flora und Fauna gibt.

Gleich zu Beginn, an der Stelle, an der eine Brücke die Vydra überspannt, lässt sich ansatzweise erahnen, welche Landschaft uns noch erwartet. Das Wasser ist typischerweise wieder braun eingefärbt. Die Vydra ist hier keineswegs ein Bach, wie in manchen Reiseführern beschrieben. Hier handelt es sich um einen ausgewachsenen Fluß mit einer starken Strömung, die alles mit sich reißt, was nicht fest ist.

Logischerweise ist es hier mit der idyllischen Ruhe des Böhmerwaldes vorbei, aber die Landschaft entschädigt dafür umso mehr.
Die Steinbrocken im Flußbett stammen aus der letzten Eiszeit und sie werden stetig vom Wasser bearbeitet.
Doch nicht nur im Wasser findet man solche tonnenschwere Felsen. Nach etwa vier Kilometern entdeckt man am Ostufer der Vydra eine riesige Felsbrockenwand von  mehreren Hundert Metern höhe. Diese sind im Gegensatz zu den Felsen verhältnismäßig scharfkantig.
Der Lehrpfad sagt, dass hier der Luchs zuhause ist, denn in dieser verwinkelten Landschaftsformation findet er genügend Verstecke. Außerdem ist die Felsenwand kaum für den Menschen erreichbar. So kann es ein, dass man gerade vom Luchs beobachtet wird, ohne es zu merken.  

Eiszeitliche Felsbrockenwand
Zugegeben, ich habe auf den Bilden in der 100% Ansicht nach dem Luchs gesucht, ohne Erfolg. Ich glaube diese Wildkatzenart ist derart scheu, dass man eher im Lotto gewinnt, als dass man sie in freier Wildbahn sieht.

Entlang der Wanderroute sind einige Rastplätze mit Holzbänke und Tischen anzutreffen, so dass man hervorragend Brotzeit machen und die Atemberauben Landschaft genießen kann. Oft wird diese Tal der Vydra als die Perle des Böhmerwaldes beschrieben. Aus diesem Grund möchte ich hier noch zwei Bilder statt vieler Worte wirken lassen.




Wir verzichteten aus gesundheitlichen Gründen darauf die komplette Route als Schleife zu gehen und sind einfach entlang der Vydra zurück zum Auto. Somit gibt es hiervon nicht Neues zu berichten. Unser nächste Ziel war ein kurzer Abstecher zu einem Hochmoor. Doch dazu mehr demnächst im vierten und letzten Teil von Kvilda.

Euer Markus