Ein Blog rund um die Fotografie, Reisen und die Regensburger Foto Blosn

Montag, 18. November 2013

Kolumbien - Amazonas Tag 3 - Streifzug durch Leticia

Hallo liebe Leser,

jetzt gibt es doch noch einen Beitrag über Leticia, die Kleinstadt am Amazonas. Ich habe mir vorgenommen, dass es ein SW Beitrag wird, mit einer Ausnahme.


Wie bereits im ersten Beitrag über den Amazonas erwähnt, ist Leticia die einzige größere kolumbianische Stadt am Amazonas. Die nächste Ortschaft ist Tabatinga, die jedoch bereits in Brasilien liegt. Ein Fußmarsch vom Hotel zur Grenze nach Tabatinga/Brasilien dauerte etwa eine halbe Stunde. Und wäre da nicht das Schild, welches das folgende Bild zeigt, würde man die Grenze kaum bemerken.
 
Grenze Leticia/Tabatinga

So das ist die farbige Ausnahme. Ab jetzt gibt es in diesem Beitrag nur noch SW-Bilder.

Auch wenn es auf dem Bild oben nicht so aussieht, aber es herrschte durchaus starker Verkehr. Hier beinahe schon ein Wimmelbild.

Verkehrschaos
Wie man sieht, ist das Hauptfortbewegungsmittel der Motorroller und Verkehrsregeln scheint es auch kaum zu geben. Man fährt eben wo Platz ist.

Ich glaube ich erwähnte noch nicht, dass Kolumbien ein eher schlechtes Abwassersystem besitzt. Das wird dann besonders spannend, wenn in Leticia am Nachmittag der tropische Regen niedergeht. Dann sind die Straßen in wenigen Augeblicken unter Wasser gesetzt und das Rollefahren macht evtl. nicht mehr ganz so viel Spaß. Aber der Kolumbianer arrangiert sich mit der Situation und sucht sich seinen Weg zwischen den Pfützen.

Slalomfahrt
Oder, wenn es gar keinen Weg zwischen den Wassermassen gibt, hält man einfach drauf. Mit offenem Schuhwerk sind die Verluste eher überschaubar.

Füße hoch und durch

Am Straßenrand findet man aber auch so etwas. Ist sicher keine öffentliche Telefonzelle. Ich glaube, dass es sich dabei eher um eine Art Taxi-Zentral handelt.

Taxizentrale
Natürlich sieht man auch jede menge Kinder auf der Straße. Ich denke für sie ist das ein riesiger Abenteuerspielplatz. Hier ein besonders frecher Lausbub, der seiner Schwester den Allerwertesten zeigt.

Kinder


So liebe Leser, ich hoffe ich konnte ein paar Eindrücke vom Straßenleben in Leticia vermitteln.

Beim nächsten Mal gehen wir in die Kaffeezone.

Bis demnächst

Markus

Montag, 11. November 2013

Kolumbien - Amazonas Tag 2 - Djungle Walk

Hallo liebe Leser,

hier geht es heute weiter mit Kolumbien. Wir bleiben am Amazonas, jedoch machen wir einen sehr abenteurlichen Spaziergang durch den Regenwald.

Natürlich sind wir nicht auf eigene Faust durch den Urwald gelaufen. Wir hatten einen ortskundigen Führer, der natürlich die obligatorische Machete dabei hatte. Zu unserer Regenwald-Überlebens-Ausrüstung gehörten Gummistiefel, Anti-Mücken Spray, und ein Regenponcho. Ein Taxi brachte uns zum Einstiegspunkt in den Regenwald.
Zunächst ging es auf einem Wirtschaftsweg recht gemütlich in den Wald. Von undurchdringlicher Flora kaum was zu sehen. Nach etwa 30 Minuten ging es dann doch, ausgehend von einer Lichtung aus, richtig in den Dschungel. Und plötzlich weiß man wie dicht und undurchdringlich der Urwald ist.

Undurchdringlicher Dschungel
Ich möchte gar nicht wissen, welche Tiere wir im Dickicht nicht gesehen habe, denn die Bewohner des Urwalds beherrschen die Kunst der Tarnung hervorragend, mit Ausnahme der Moskitos. Allerdings wusste unser Guide sehr wohl, wo sich welches Getier versteckt. So auch bei dieser Vogelspinne, die er aus ihrem Bau gelockt hat.

Spinnenhintern

Leider war das Vieh so schnell in ihrem Erdloch verschwunden, dass ich nur dieses eine Foto habe.
Ich denke, man kann den fetten A**** der Vogelspinne erkennen. Zum Glück hatte ich da gerade das Tamron 90 auf der K5IIs . Laut unseren Guide gibt es in Kolumbien zwei Arten von Vogelspinnen. Die einen leben in Erdlöchern und die anderen auf den Bäumen. Während die Ersteren sehr scheu sind, sollen die auf den Bäumen durchaus auch schon mal angriffslustig sein, wenn mann ihnen zu nahe kommt.

Ein weiterer Urwaldbewohner, den wir Mitteleuropäer nicht gesehen haben, wohl aber unser Guide, ist dieser kleine Frosch.

Kleiner Frosch

Bitte fragt mich nicht nach dem botanischen Namen dieses kleinen Frosches.

Nach fast zwei Stunden Urwaldwanderung und zum Teil heftigen Macheteneinsatz, kamen wir endlich zur Siedlung der Ticuna. Und gerade als wir uns im der Hütte für die Besucher niederließen, fing der Platzregen auch schon an. Die Ticuna Familie führte erwartungsgemäß einen Tanz auf.
Nach der Vorführung wurden wir vorallem von den Kleinen inspiziert. Besonders spannend fanden sie unsere Brotzeit und meine Kamera. Dieses kleine Mädchen hat sogar einen Fingerabdruck auf dem 70-200er hinterlassen.

Ticuna Mädchen

Ein Detail am Rande. Die Kinder lernen erst in der Schule Spanisch. Die Muttersprache ist die Sprache der Ticuna, was ich persönlich sehr gut finde, denn so bleibt die Identität des Stammes hoffentlich sehr lange erhalten.

Nach gut einer Stunde machten wir uns dann wieder auf den Rückweg durch den Urwald. Und erwiesen sich die Gummistiefel als äußerst hilfreich, denn an einer Stelle sind wir fast bis zum Knie im Morast eingesunken. Beinahe wäre der Stiefel dabei steckengeblieben.

Hier noch zwei Bilder der Urwald-Flora und Fauna

Bemoost
Getarnt

So das war's wieder für heute. Und da sage noch einer hier lernt man nichts.

Mal sehen, ob beim nächsten Mal noch ein Beitrag vom Amazonas kommt, oder ob wir vielleicht in die Kaffeezone reisen.

Bis demnächst.

Markus