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Montag, 23. Dezember 2013

Kolumbien - Kaffeezone - Salento Tag 1

Hallo liebe Leser,

weiter geht's mit Kolumbien. Es dürfte wohl allgemein bekannt sein, dass Kolumbien zu den größten Kaffeeproduzenten weltweit gehört. In den Hochebenen der  Departements Caldas, Risaralda und Quindío wird der feine und milde kolumbianische Kaffee angebaut. Bis zu einer Höhe von etwa 1900m ü.N.N. findet man unzählig Plantagen in den Anden. Unser Ziel war das kleine Örtchen Salento im Departement Quindio.

Die Busfahrt ging von Bogotá nach Armenia und dann weiter nach Salento. Die erste Etappe, von Bogotá nach Armenia war durchaus bequem, denn in Kolumbien gibt es ein gut ausgebautes Fernbusnetz. Der Bus hatte sowohl Klima als auch W-LAN. Nur die Fahrweise der Busfahrer ist sehr abenteuerlich. Da wird einfach auf einer Serpentinenstraße bergauf ein LKW nach dem anderen überholt, ohne zu wissen, ob hinter der nächsten Kurve Gegenverkehr kommt. Aber dazu noch später.
Zum Glück habe ich die Hinfahrt fast komplett verschlafen, denn Abfahrt war um 23.00 Uhr. Allerdings gibt es auch hier eine kleine Anekdote, wie man sie wohl nur in Kolumbien erlebt. Der Bus musste über eine mehrspurige Ausfallstraße Bogotá verlassen, soweit so gut. Die Fahrtrichtung war gen Süden und wie schon an anderer Stelle erwähnt, ist der Süden der Stadt nicht die schönste Gegend. Man sah aus dem Fenster die verfallenden Häuser und Hütten, keine Menschen auf der Straße, trostlos also. Plötzlich auf der Gegenseite Blaulicht von Polizei und Notärzte mit jeweils mehreren Einsatzfahrzeugen. Man kann sich nur ausmalen was da in einer Seitengasse passiert war, eine Schießerei, Überfall...wer weiß das schon. Na gottseidank ist das nicht auf unserer Seite dachte ich zunächst, und just in dem Moment biegt der Busfahrer von der Ausfallstraße ab und fährt in eine ebensolche üble Gegend. Die Straße wurde prompt dramatisch schlechter, denn der Bus schaukelte hin und her wie ein Schiff bei rauher See. Ein Basketballfeld am Straßenrand, sofern man von einer Straße sprechen kann, war dann doch nicht so leer. Ein Gruppe Jugendlicher hatte hier noch Basketball gespielt, eingezäunt, und als sie den Reisebus sahen, fielen ihnen beinahe die Augen raus.
Alle Insassen im Bus fragten sich, was zur Hölle macht den der Busfahrer hier. Eine Umleitung war ja nicht ausgeschildert. Plötzlich bleibt der Bus stehen und unser Pulsschlag bewegt sich langsam Richtung 180. Und als der Busfahrer auch noch aussteigt, flippe ich fast aus. Plötzlich läuft eine Frau in seinem Alter über die Straße und überreicht ihm ein Paket mit Getränken. Was für eine Erleichterung. Jetzt aber nichts wie weg hier. Wie gesagt, den Rest der Fahrt habe ich verschlafen. Um halb sechs wurde wir plötzlich aus unserem Schlaf gerissen. Der Busfahrer schreit ARMENIA. Also heißt es Sachen packen und aussteigen. Die Weiterfahrt mit einem kleinen Bus nach Salento war unspektakulär.

In Salento angekommen, begrüßte uns der Tag mit einem Sonnenaufgang, bzw die Stunde danach, in den Anden, wie sich ihn jeder Fotograf wünscht.


Stille der Anden
Der Aufstieg zum Hausberg in Salento hat sich gelohnt. Von hier oben hat man eine wunderbare Aussicht auf die Bergwelt der Anden.

Salento befindet sich auf etwa 1900m ü.N.N. und hat knapp 7500 Einwohner. Inmitten der Anden wird hier der berühmte kolumbianische Kaffee angebaut. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Zentrum ist der quadratisch angelegte Platz in der Ortmitte mit Rathaus, Polizei, Kirche, Banken, Krankenstation und natürlich Restaurants und Cafés. Alle Straßen laufen an den Ecken sternförmig, aber senkrecht auf diesen Platz zu.
Eine besonders sehenwerte ist diejenige, die zum besagten Hausberg führt. Ein Geschäft nach dem anderen und dazwischen immer wieder Restaurants, Bars und Cafés. Doch das alleine macht den Charme nicht aus. Es sind die wundervoll gestalteten Fassaden der Häuser und deren bunten Fenster und Türen. Es hat fast den Anschein, als ob jeder Hausbesitzer sich für eine andere Farbe entschieden hätte, nur um sich von seinem Nachbar abzuheben. Aber was erzähle ich. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte


Salento

Nachdem im Verlauf des Vormittags so langsam die Restaurants und Cafés geöffnet hatten, machte ich es mir in einer Bar an der Ecke des Platzes gemütlich. Direkt am Fenster sitzend und mit dem 70-200er Tele ausgestattet, konnte ich das Treiben auf dem Platz entspannt beobachten. Und das hier ist mein absolutes Lieblingsbild der aus einer ganzen Serie.

Kaffeebauer

Es scheint eine Art Tradition, dass die Männer in Salento Hüte tragen
Salento bereitete sich dabei gerade auf das Osternwochenende vor, an dem tausende Besucher aus der Umgebung diese schmucke Örtchen besuchen  Vielleicht war das Gewusel gerade deswegen so groß.
Übrigens: Das Sigma 70-200 DG OS HMS und die K5IIs harmonieren besonders gut bei der Schärfe. Das folgende Bild ist ein 100% Crop des Bildes darüber. Faszinierend, was  "nur" 16MP darstellen können.



 
Ich hätte den ganzen Tag diesem wunderbaren treiben auf dem Platz und in den Gassen zuschauen können. Aber auch nach den paar Stunden und einigen Cervezas habe ich so viele Bilder, dass ich hier mehrere Seiten füllen könnte. Einige will ich euch nicht vorenthalten.

Granitface

Schlecht rasiert


So das wars für heute. Ich wünsche allen ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahre, denn ich weiß nicht, ob ich im Dezember noch einen Beitrag schaffe.

Bis demnächst

Markus

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